Weihnachten in 3 Waisenhäusern

 

In Kamerun feiert man Weihnachten ganz traditionell in der Familie. Man kocht etwas Besonderes und sitzt gemeinsam zu Tisch. In der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember kommt der Weihnachtsmann, der die Kinder reich beschenkt.

Dieser „Luxus“ des traditionellen Weihnachtsfestes ist leider nicht allen vergönnt. Viele Kinder wachsen ohne Eltern auf. Für sie sind diese familiären Feiertage sehr schwierig und geprägt von Trauer und Einsamkeit. Abgesehen davon ist von Geschenken gar nicht erst zu reden.

Aus diesem Grund hat die Cameroonian Community of Germersheim (CCG) im Rahmen des Projekts CCG s’engage [CCG engagiert sich] in Kooperation mit dem Club des momes [Verein für Kinder] drei Waisenhäuser in Kamerun besucht.

 

Projektleiter Elvis Tchaptchets erste Station war ein Waisenhaus in Japoma, einem kleinen Vorort der Millionenstadt Duala. Bei MASED (Maison d'accueil et de sécurisation des enfants en détresse) [Haus für die Aufnahme und den Schutz von Kindern in Not] erwarteten ihn 76 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 3 und 17 Jahren. Viele von ihnen sind bereits seit Geburt Halb- oder Vollwaisen. Zwar ist die Einrichtung offiziell vom Ministerium für Soziales anerkannt, die staatliche Unterstützung deckt jedoch nicht einmal die Grundversorgung. Es fehlt an Betten, Medikamenten, Schulbüchern und Bekleidung für die Kinder. Auch der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist keine Selbstverständlichkeit. Darüber hinaus mangelt es an psychologischen Fachkräften, obwohl eine intensive Betreuung der zahlreichen traumatisierten Kinder unabdingbar ist damit sie zu mental starken Erwachsenen heranwachsen.

 

Ähnlich gestaltet sich die Problematik in den zwei Waisenhäusern St. Thérèse von Obili und Bon Berger von Nkouabang, die Elvis Tchaptchet im Anschluss in Kameruns Hauptstadt Jaunde aufsuchte. Dort warteten jeweils mehr als 80 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 3 und 14 Jahren auf den Gast aus Deutschland. Dieser hatte nicht nur Materielles im Gepäck wie Bekleidung und Lebensmittel sondern auch Zeit und ein offenes Ohr. Indem er den Kinder die Möglichkeit bot, sich durch Erzählungen, Lieder und Tänze auszudrücken spendete er noch viel mehr: Freude.

 

Fotos hier verfügbar